Die Krise bei Volkswagen spitzt sich weiter zu: Der Konzern verzeichnet einen dramatischen Gewinneinbruch von 36 Prozent im Nachsteuergewinn, der nun bei nur noch 2,3 Milliarden Euro liegt. Dies ist bereits das sechste Quartal in Folge, in dem die Zahlen sinken. Trotz eines Anstiegs von 73 Prozent im E-Auto-Verkauf im zweiten Quartal kann der Erfolg des ID everyone, Volkswagens neuestem Elektroauto, die finanziellen Schwierigkeiten nicht abmildern. Die Gewinnmarge bleibt im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren erheblich geringer, vor allem aufgrund der hohen Kosten für die Batterietechnologie.
Die Herausforderungen für VW sind vielfältig: Ein Stellenabbau von 9.000 Jobs in den letzten 18 Monaten, die hohen Aufwendungen zur Einhaltung von CO2-Vorschriften und ein schwächelndes Geschäft in China setzen dem Konzern zu. Zudem belasten die US-Zölle den Autobauer mit 1,3 Milliarden Euro allein im ersten Halbjahr. Die deutsche Autoindustrie, die stark von Exporten in die USA abhängt, steht unter Druck. In den Verhandlungen über Zölle, die möglicherweise bei 15 Prozent liegen könnten, bleibt unklar, ob diese auch für Autos gelten.
Volkswagen sowie andere deutsche Hersteller wie Mercedes und BMW setzen auf Investitionsversprechen in den USA, um die amerikanische Seite milde zu stimmen. Der Ausgang dieser Verhandlungen könnte entscheidend für die Zukunft der deutschen Automobilindustrie sein. Die Lage ist angespannt, und die Uhr tickt für VW, um die Wende zu schaffen und das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Die nächsten Schritte des Unternehmens könnten über seinen Fortbestand entscheiden.