Maximale Transparenz: Firma legt Löhne aller Mitarbeiter offen
In einer bahnbrechenden Entscheidung hat ein Freiburger Mobilfunkanbieter heute das Gehalt aller 25 Mitarbeiter, einschließlich der Geschäftsführung, offengelegt. Diese radikale Maßnahme wird als Befreiungsschlag gefeiert und könnte das Gesicht der Unternehmenswelt in Deutschland verändern. „Früher hätten wir nicht so offen über Gehälter reden können. Jetzt ist das kein Thema mehr“, erklärt ein Mitarbeiter. Die Atmosphäre im Team ist entspannt und gelassen – ein starkes Zeichen für den Wandel in der Unternehmenskultur.
Das Endgeldtransparenzgesetz, das seit 2017 in Kraft ist, zielt darauf ab, Lohnunterschiede sichtbar zu machen, betrifft jedoch nur Unternehmen mit mehr als 200 Angestellten. Somit bleibt über die Hälfte der Beschäftigten ohne Zugang zu dieser wichtigen Information. Doch das Freiburger Startup geht einen Schritt weiter und setzt auf freiwillige Transparenz, was sich als emotional herausfordernd erwies. „Die klare Sicht auf die Gehälter hat einige aufgerüttelt“, berichtet ein Teammitglied.
Professorin Jutta Rump, Expertin für Arbeitswelt-Trends, warnt jedoch: „Transparenz allein reicht nicht. Der Umgang mit Ungleichheiten ist entscheidend.“ Der Vergleich der Gehälter kann zu Frustration und Konflikten führen, wenn Mitarbeiter Ungerechtigkeiten wahrnehmen. Um dem entgegenzuwirken, hat das Team ein neues Gehaltsmodell entwickelt, das die Bezahlung fairer gestalten soll.
Die Entscheidung des Unternehmens, Gehälter offen zu legen, könnte als Vorbild für viele andere Firmen dienen. In einer Zeit, in der Fairness und Transparenz gefordert werden, stellt sich die Frage: Wird dies der neue Standard in der deutschen Arbeitswelt? Die kommenden Wochen werden zeigen, ob dieser mutige Schritt Nachahmer findet oder ob er ein einmaliges Experiment bleibt.